ALL, Poetry, ROCK ´N´ ROLL

Die Pforten der Wahrnehmung – The Doors

Autor: Ove Johnny Feuervogel / Foto: Ove Johnny Feuervogel

Die Pforten der Wahrnehmung – The Doors

„You know the day destroys the night

Night divides the day

Tried to run

Tried to hide

Break on through to the other side …“

Der Name der psychedelischen Rockband klingt so simpel und ist doch eine Verheißung, eine Anspielung, eine Verlockung. „The Doors“ ist ein Zitat von William Blake der 1790 bis 1792 seine prophetischen Bücher („Illuminated Books“) schrieb: „The Doors of Perception“ – „Die Pforten der Wahrnehmung“

„Wenn die Türen der Wahrnehmung gereinigt würden, würde dem Menschen alles so erscheinen, wie es ist. Unendlich. Denn der Mensch hat sich verschlossen, bis er alles durch die engen Ritzen seiner Höhle sieht.“

Blake war ein Verfechter der Selbsterkenntnis. Himmel und Hölle, gut und böse, Engel und Teufel, Körper und Seele können sich finden und vereinen. Dann wird der Mensch auf eine höhere Stufe der Selbstverwirklichung aufsteigen. Er bricht im wahrsten Sinne durch zur anderen Seite…

„Break on through …“

Jim Morrison war charismatisch, legendär, ein Verführer, ein Adonis eines Mannes. Er war ein Anführer, ein Vorreiter des Rock ‘n Roll, der Befreiung vom Korsett der Selbstzweifel, des Dogmas, der Selbstbeschränkung, der Einengung durch die Gesellschaft. Er brach immer wieder aus, er brach durch, auf die andere Seite.

„Break on through …“

Es begann auf einer einsamen Landstraße mit einem traumatischen Erlebnis. Ein Laster mit Hopi-Indianern war irgendwo im Nirgendwo von New Mexiko in einen schrecklichen Unfall verwickelt. Tote und verletzte Indianer lagen blutend am Wegesrand, als ein kleiner Junge mit seinen Eltern ihren Weg kreuzt. Jim Morrison erlebt ein Trauma, das sich in sein Gedächtnis, in seine Träume einbrennt. Er sah darin eine Seelenwanderung und beschrieb es im Song „Peace Frog“ (Morrison Hotel).

There’s blood in the streets, it’s up to my ankles …

Indians scattered on dawn’s highway bleeding

Ghosts crowd the young child’s fragile eggshell mind…“

Schon als Junge, als Jugendlicher entwickelte er eine Affinität zur Poesie und Schönheit der Sprache, zur Kraft der Worte. Er verschlang Bücher der aufwieglerischen Beat-Generation, war Fan von Jack Kerouacs „On the Road“ (Unterwegs). Und so standen Nietzsche, Balzac, Plutarch, Rimbaud auf seinem Leseplan. Sie waren seine frühzeitigen Lehrer, seine Inspiration. In Notizbüchern fasste er seine ersten Gedanken zusammen. Er hatte den Zwang, den Drang, die Leidenschaft bereits in sich, zu schreiben, zu formulieren und es auf den Punkt zu bringen.

Später würde er die Konzerte der Doors nutzen, um spontan Gedichte, Poesie zu rezitieren. Der „Alabama Song“ ist eine Hommage an ein weiteres großes literarisches VorBILD Bertold Brecht.

Und da war wieder der Zwang, das Verlangen, es mit den Autoritäten aufzunehmen, sich nicht anzupassen, sich zu widersetzen: „Ich mag Ideen über den Zusammenbruch oder den Umsturz der etablierten Ordnung. Mich interessiert alles, was mit Revolte, Unordnung, Chaos zu tun hat – ganz besonders Handlungen, die scheinbar keinen Sinn haben. Das scheint mir, ist die Straße zur Freiheit – äußere Freiheit ist ein Weg, innere Freiheit zu erreichen.“

Jim Morrison provozierte die Autoritäten des Staates, wo er nur konnte. Er machte sich Feinde.

Bewusstseinserweiternde Drogen waren erst Mittel zum Zweck und wurden dann vom Himmel zur Hölle. Der Absturz, der Kontrollverlust war unausweichlich.

Im französischen Exil verabschiedete er sich eines Nachts in der Badewanne. Waren es zu viele Drogen, war es Herzstillstand?! Seine Seele ist sicher weiter auf der Wanderung und seine Musik inspiriert uns noch heute und wird die Zukunft überleben.

 

Er war der VorReiter des Sturms:

„Riders on the storm …

Into this house we’re born

Into this world we’re thrown

Like a dog without a bone

An actor out on loan

Riders on the storm  …“

About the Author:

 

Hallo Zusammen, ich bin Ove alias Uwe und schreibe hier über meine musikalische Entdeckungsreise. Über das was ich mit Musik verbinde, wie ich sie interpretiere und über vielerlei Detailfakten, die oftmals so nicht großartig verbreitet wurden. Neben meine Obsession für Musik treibt mich die Suche nach der positiven Energie stets und immer weiter an, die Welt für mich und Andere immer ein kleines Stückchen lebenswerter zu machen.

Meine autodidaktisch erlernten Techniken habe ich in meinen Büchern Das „Regenbogen-Prinzip“, „NYPhönix“, „Das Prinzip Feuervogel“ und zuletzt in meinem Buch „Die Glasperlen Spieler“ festgehalten. Aktuell schreibe ich an „Zauber der Musik“ wo ich erstmals beide Themen vereine.

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